LINIENPORTRAIT 13A
Die Linie 13A führt von der U1-Station Hauptbahnhof im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten durch den 4., 5., 6. und 7. Bezirk bis zur Alserstraße / Skodagasse im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt.

Busy, buzzy, Bussi: Diese Linie ist wie das urbane Herz, der Magen, die Lunge im Körper dieser Stadt. Einmal quer von Nord nach Süd verlaufend, nimmt sie fortwährend Fahrgäste auf und speit sie wieder aus. Einkaufstaschengedrängel, Schulkinderlärm und gehetzte Reisende: Immer voll, immer geschäftig, verbindet sie in einem beständigen Stop-and-Go Alltagsleben mit Tourismus-Highlights - bei Tag und bei Nacht.

Jede:r braucht sie, nichts geht ohne die Linie 13A. Sie schafft so viel wie keine andere. Auf ihrer Fahrt befriedigt sie jegliche Shoppinggelüste von Anfang bis Ende, gibt Ausblick auf den Wiener Städtebau und innerhalb ihrer Türen Einblick in die Wiener Seelen.

Wer diese Linie nicht kennt, ist nicht in Wien gewesen.

PHILIPP MUERLING
Philipp Muerling arbeitet an seinen Barrieren als Zeichner, Musiker und Performancekünstler. Radikal und ungeschönt, verletzlich und nackt stellt er den eigenen Körper ins Zentrum seiner Kunst. Muerling konfrontiert sich und das Publikum mit den Barrieren und dem Scheitern, das ihm auferlegt ist, macht sich selbst zum Modell und Objekt und lotet den erzwungenen Rhythmus und die Langsamkeit in der Dekonstruktion aus.

KÜNSTLERISCHER BEITRAG
» LINIEN-ZEICHNUNG «
Eingezwängt zwischen Fahrgästen fährt Philipp Muerling mehrere Male mit dem 13A und generiert hier feine Bleistift- und Filzstiftzeichnungen der ein- und aussteigenden Gäste.

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LINIENPORTRAIT 24A
Die Linie 24A führt von der U1-Station Kagraner Platz durch den 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt bis nach Neueßling.

Es herrscht städtischer Vorort-Flair: Eben noch dominieren Shopping Malls, Parkplätze und Gewerbeflächen das Bild, plötzlich eröffnet sich der Blick auf weite Felder. Eine Busfahrt zwischen der Furche im Asphalt und der auf dem Feld. Hier wird (an)gebaut, auf geht’s mit Aufbruchstimmung in eine neue Welt!

Verheißungsvoll klingende Namen erzählen von Orten, die so schön sind, dass sich selbst der Teufel niederlässt (werfen Sie einen Blick auf den Stadtplan!). Wer hier siedelt, darf in einem See mit Ponys baden oder auch im Readymix - ist das nun ein Teich oder vielleicht doch ein Drink? Steigen Sie ein und finden Sie’s heraus!

Diese Strecke ist wie auf Urlaub fahren: Auf die Skyline in der Ferne blicken und sich fragen, ist das hier wirklich noch Wien? Und wenn ja, aus welchem Jahr?

MARLENE HAUSEGGER
Marlene Hausegger lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Wien und Slowenien. Ihr besonderes Interesse gilt den versteckten Limitationen und verkappten Möglichkeiten sozialer Situationen, die sie vor allem im öffentlichen Raum entdeckt. Sie unterrichtet an der Kunstuniversität Linz. 2018 erhielt sie das Staatsstipendium für bildende Kunst.

KÜNSTLERISCHER BEITRAG
» TRÜBES WASSER «
Ein leerstehender Pool wird in Marlene Hausseggers spielerischen Intervention zur Projektionsfläche rundum Fragestellungen der Verdrängung von Landwirtschaftsflächen zugunsten von neuen Bauprojekten und der dami einhergehenden Absenkungen des Grundwasserspiegels.

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LINIENPORTRAIT 35A
Die Linie 35A führt von der Station Spittelau (U4/U6) durch den 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling bis nach Salmannsdorf.

Große Gesten, viel Romantik - diese Linie zieht alle Register. Zu Beginn steht ein lauter Verkehrsknotenpunkt, umgeben von imposanten Gebäuden mit exzentrischer Architektur: Hallo Hundertwasser-Müllverbrennung, Bundeskriminalamt und alte Wirtschaftsuniversität Wien! Weiter geht’s, vorbei an grauen Gemeindebauten und grünen Parks mit Steilhang und Altbaumbestand bis zu einer idyllischen Dorfansicht. Statt Gürtellärm nun Blaskapelle, Heurigen und Gewölbekeller. Eine 80er-Jahre-Pension in rosa und türkis steht zwischen niederen Häusern mit Schindelfassade. Wirtsleute locken mit ihren Tropfen und Weinberge mit ihrem Blick über Wien.

Wer diesen Bus besteigt, erlebt ein Feuerwerk der Kontraste. 

STEPHANIE MISA
Stephanie Misa geboren in Cebu City, Philippinen, lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Performative Kunst und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien und Interaktive Telekommunikation an der Tisch School of the Arts in New York. Ihre Arbeit zeichnet sich durch ein stetiges Interesse an komplexen und vielfältigen Geschichte(n) aus, das sich durch all ihre verwendeten Medien (Video, Skulptur, Druckgraphische Werke, Fotografien, und Schreiben) zieht, die sie zu Installationen verdichtet.

Für BUSSI AUS WIEN arbeitet Stephanie Misa mit ihrem Sohn Finn Cmyral zusammen.  Finn ist neun Jahre alt. Er erschafft erstaunliche Figuren aus zufälligen Formen, liebt es zu wandern, zu angeln und Marshmallows am Lagerfeuer zu rösten.

KÜNSTLERISCHER BEITRAG
» ODE TO A LINE «
Für BUSSI AUS WIEN bewegt sich Stephanie Misa gemeinsam mit ihrem Sohn Finn Cmyral entlang der Linienform des 35A. Gemeinsam entwerfen sie eine illustrierte Ode an die Linie in Kinderbuchform.

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LINIENPORTRAIT 52B
Die Linie 52B führt von der U4-Station Hütteldorf durch den 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing bis zur Siedlung Kordon.

Eine Linie, die ganz eigene poetische Erlebnisse bietet: Vorbei am Erholungsgebiet Paradies, auf Erden, wo in nächster Nähe das Ernst-Fuchs-Museum seine bunten Blüten zu fantastischen Gebilden treibt, schraubt Sie der Bus hinauf auf den Satzberg.

Enge Gassen: Hühner, Häuser, Gärten, Bäume, erleben Sie’s hautnah von Ihrem Sitzplatz aus. Oben angekommen haben Sie die Wahl: hinein in den schönen Wienerwald oder doch lieber in die Seitengassen und beim Blick über den Gartenzaun, die eine oder andere Skulptur entdecken. Und wer nach dieser aufregenden Fahrt erstmal eine Pause braucht, holt sich eine Stärkung im Berggasthaus.

Aber Achtung: Wer sich auf diese Tour begibt, sollte Uhrzeiten und Abfahrtspläne gut im Blick haben! Hier gelten insbesondere am Wochenende rare Fahrzeiten.

BRIGITTE KOVACS
Brigitte Kovacs ist Künstlerin, künstlerisch Forschende und Professorin für ästhetisch-künstlerische Bildung. Für ihre zumeist ortsspezifischen, konzeptuellen Arbeiten bedient sie sich Verfahren und Medien wie Performance, Installation und Sprache. Durch ihr künstlerisches Handeln verharren ihre Arbeiten nie nur auf der Ebene der Analyse, sondern machen Strukturen und Mechanismen gesellschaftlicher Verhältnisse mittels poetisch-kritischer Methoden sichtbar und stellen sie zur Diskussion.

KÜNSTLERISCHER BEITRAG 
» ULMENSTRASSE «
Zierliche Blumen, die entlang der Haltestellen des 52B gefunden wurden, werden von Brigitte Kovacs mit poetischen Erzählungen des Busfahrens kombiniert.

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